Datum: 02.06.2021
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Atelier in der Alemannengasse 44 | Basel
Tickets: Eintritt frei | Kollekte
Gespielt werden Werke von Pierre Porro, Frédéric Burgmüller, Joseph Haydn, Napoleon Coste und Antoine Ximénez.
Anmeldung zum Konzert: hier
Entre Révolution et Restauration
Im Konzertprogramm Entre Révolution et Restauration bringt das Ensemble Des femmes tenant salon (Rachel Heymans, Oboe, Nelly Sturm, Fagott und Marisa Minder, klassische Gitarre) die
Musik der Pariser und Wiener Salons zwischen 1780 und 1830 auf historischen Instrumenten in 430Hz zum Klingen.
Literarisch-musikalische Salons waren seit dem 17. Jahrhundert Begegnungsorte adeliger und mit der französischen Revolution auch zunehmend bürgerlicher Bevölkerungsschichten in ganz Europa – ein
Ort, an dem neues Gedankengut, aufklärerische und schliesslich revolutionäre, antifeudalistische und antimonarchistische Ideen diskutiert wurden.
Musikgeschichtlich betrachtet, entwickelt sich die Gitarre Anfang des 19. Jahrhunderts vom Modeinstrument dilettierender Damen zum geachteten virtuosen Soloinstrument. So erscheinen noch 1789 in
Paris drei Trios von dem spanischen Komponisten Antonio Ximenez, welche "aux Amateurs" gewidmet sind. Komponisten wie Pierre-Jean Porro und Napoleon Coste komponieren und spielen hingegen erste
Solokonzerte für die klassische Gitarre, wodurch das Instrument zur Blüte und Anerkennung gelangt.
Oboe und Fagott erfahren zahlreiche bauliche Veränderungen, die Klang und Ambitus der Instrumente beeinflussen und die virtuosen Möglichkeiten erweitern. Beliebte Werke der Zeit wie ein Grand
Trio von Mozart werden für neue Besetzungen arrangiert, nichts scheint unmöglich – der Bedarf an Musik ist enorm. Das erste, 1795 gegründete Konservatorium in Paris fördert die allgemeine
musikalische Ausbildung und damit die Nachfrage nach Repertoire. Nicht zuletzt knüpft dies wieder an die aufklärerische Idee der Verpflichtung des Staates, das Volk zu bilden und damit der Idee
der Gleichheit, dass jeder unabhängig seiner ständegesellschaftlichen Zugehörigkeit ein Recht auf den Zugang zu Wissen und Bildung hat.
Aufgrund der derzeitigen Corona-Situation wird um eine Voranmeldung gebeten.